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Mittwoch, 10. August 2016

Paraguay vom 20.-30.6.2016



So ziemlich in der Mitte von Süd-Amerika liegt Paraguay.
Ein bisher unbekanntes Terrain für uns....

Nach einem etwa 11 Stunden dauernden super ruhigen Flug von Madrid/Spanien aus, landeten wir auf dem Flughafen von Asunción, der Hauptstadt von Paraguay.

Das mit dem ruhigen Flug scheint eine wirkliche Seltenheit zu sein, wie mir mitreisende Einheimische erzählten, denn über Brasilien gibt es normalerweise immer irgendwelche Turbulenzen oder zumindest unruhige Luft.
Das Einzige was ich dabei denken kann sind zwei Verse aus der Bibel in
Psalm 91
Vers 1 sagt: Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt (bzw. fliegt :-)) und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt....
und in Vers 11 steht: Denn er hat seinen Engeln über dir befohlen, dich auf allen deinen Wegen zu behüten,...

Die neue Morgen ermöglichte mir kurz vor der Landung einen wunderschönen Blick auf das Land, in dem ich 10 Tage verbringen würde.
Wie ich später erfuhr, ist das der Paraguay Fluss, an dem auch Asunción liegt.


Die Zeit im Flugzeug verflog im wahrsten Sinne des Wortes, denn weil wir in der Nacht flogen, war Schlafen im Flugzeug, jedenfalls für mich, auch wirklich möglich.
Okay, es war eher unbequem und auch an Schlaf am Stück war nicht zu denken...aber alles in allem waren es vielleicht doch so mehr als 5 Stunden, die sich gemischt mit Aufregung auf alles vor uns Liegende gut anfühlten!

Der erste Eindruck auch von festem Boden unter den Füssen war sehr gut, und erinnerte mich doch auf einmal an Mallorca im Morgenlicht....die Palmen und die Farbe der Natur trugen ganz klar dazu bei.





Das Flughafen-Gebäude wirkte von außen sehr merkwürdig und ließ mich erahnen, dass wir in Paraguay noch auf mehr krasse Gegensätze stoßen würden...

Unser Empfang war super herzlich und wirkte so vertraut, als wenn man als Familie wieder nach Hause kommt von einer langen Reise ! 

Unsere Gastgeber wohnen in einem Vorort von Asunción. 
Die Fahrt dauerte lange und wir quälten uns durch den täglichen Stau und Massen von Blech auf den Straßen. Uns gab es allerdings in Ruhe die Gelegenheit alles um uns herum ausführlich wahrzunehmen und uns einen ersten Eindruck hier zu verschaffen.
Alles wirkte anfangs so exotisch und fremdländisch und gleichzeitig so vertraut, weil es an vielen Stellen der Insel Mallorca so sehr ähnelt.
Die Grundfarbe über allem, dieses terracotta braun, die Palmen und die Wärme sind meines Erachtens wohl dafür verantwortlich.
Ja, man spürte Wärme trotz dessen, dass wir jetzt im Winter in Paraguay waren. 

Winter ist normalerweise so nachts mit Temperaturen bis in den einstelligen Bereich verbunden, wobei tagsüber die Temperaturen auch immer mal bis zu 30° ansteigen können. 
Man sollte sich also besser in Schichten anziehen, damit man bei Bedarf Schicht für Schicht ausziehen kann. 
So wurde es uns zuvor empfohlen, was auch ein wirklich guter Tipp war, wie wir schnell spürten.

Im Laufe der kommenden Tage erfuhren wir aber, dass wir allerdings in einen Winter gekommen waren, den es so seit wohl 10 Jahren nicht mehr gegeben hatte.
Es war einfach sehr sehr kalt im Moment, was nicht dem normalen Winter hier entsprechen würde. Das versicherte man uns von mehreren Seiten.

Nachts war es manchmal bis ran an 0° kalt und auf die Sonne warteten wir tagelang vergebens, was die Temperaturen manchmal höchstens auf gegen 20° klettern ließ. 
Das hört sich vielleicht warm an für europäische Verhältnisse. Ist es aber in Paraguay nicht, denn die Luftfeuchtigkeit ist so hoch, dass es einer Ostwind Front gleich kommt und alles immer und überall sich eisig und klamm anfühlt!

Da es fast keine Heizungen im europäischen Sinne gibt, die Spalte unter Fenster und Türen groß sind und die Verglasung der Scheiben normalerweise einfach ist, liegen die Innentemperaturen wie die Außentemperaturen ungefähr gleich hoch bzw. niedrig.
Das hat zur Folge, dass man morgens schon mal beim Aufwachen den Atem den man ausatmet im Zimmer sehen kann. 
Diesen Winter war das keine Seltenheit, wie auch wir mehrfach erlebten.

Und doch macht es einigen Lebewesen nichts aus, das es nicht "knüppeldickeheiß" ist wie im Sommer. Dann gibt es nicht selten Temperaturen um die 50° :-)
Dieser Kaktus z.B. fing während meines Aufenthalts im Garten unserer Gastgeber zu blühen an....




Auch diese Orchidee oder die Bougainville trotzten der Kälte hartnäckig und wunderschön !





Obwohl es Winter war, wurde die Wäsche draußen getrocknet...wo auch sonst! Dass es in diesen kalten Zeiten manchmal 2 Tage dauert bis etwas trocken ist, daran stört sich keiner :-)




Auf vielen Fahrten auf den Straßen Paraguay's sahen wir solche Straßenverkäufer, die an roten Ampeln auf ihre Kundschaft warteten und immer nochmal zwischen die Autos sprangen, selbst wenn die Ampeln bereits grün waren....
Ein ziemlich ungesunder Job in vielerlei Hinsicht !





Auf Ausflügen erlebten wir Paraguay von vielen verschiedenen Seiten. Mal ländlich exotisch, der Paraguay Fluss der fast wie ein Meer wirkt, einmalige Flora und Fauna, nächtlich romantisch und auch wie ein Land mit großem Reichtum und gleichzeitig ganz armer Bevölkerung...


















Das unterste Bild zeigt die Skyline von Asunción, wo es auch viele Shopping Center mittlerweile gibt. Im Vordergrund sieht man Slums.

Die Regierung hat in den letzten Jahren doch Einiges für die arme Bevölkerung getan, um ihnen zu helfen, aus Armut und Hoffnungslosigkeit herauszukommen. 
Auf anderen Flächen und doch nahe zum bisherigen Wohnort wurden viele "bunte" Häuser auf Staatskosten gebaut und versucht, die Slumbewohner umzusiedeln.


Allerdings wollen nicht alle Menschen ihre bisherigen Behausungen verlassen. Offensichtlich fühlen sie sich auch in Wellblech und Pappe doch wohl. Oder es ist, weil man wohl von klein auf nichts anderes kennt....

Guarani, das ist die Landeswährung, wirkte manchmal wie "Spiel-Geld", mit dem man schnell zum Reichtum gelangte...jedenfalls auf den ersten Blick...



Diese 5000 (!!!!!), okay nur Gurani und nicht Euros, sind umgerechnet allerdings weniger als 1 €, wodurch der vermeintliche Reichtum sehr schnell realistisch wieder weg ist.

Auch der Blick von Autos zum Verkauf an den Straßen wirkt im ersten Moment sehr befremdlich....sie kosten Millionen !!!



Das weltliche Fazit für mich von dieser Reise ist, dass Paraguay ein wirklich schönes Land ist, das viele Gegensätze aufzeigt. Und ich bin sehr froh da gewesen zu sein, wo mein Sohn mindestens 1/2 Jahr seines Lebens verbringt, denn ich hätte es mir nur von Erzählungen nicht so vorstellen können.

Und Paraguay ist in jedem Fall eine Reise wert !!! 


Etwas, was nicht mit Bildern zu beschreiben ist, ist die Kultur der Menschen dort...
Sie sind jedenfalls herzlich und gastfreundlich, das habe ich vielmals in Paraguay erlebt !

Aber für mich persönlich ist das Fazit noch viel tiefer gehend....

Ich hatte das Vorrecht zwei mal in einer Gemeinde mit Christen in Asunción sein zu dürfen. Einmal in einem Gottesdienst und einmal an einem Unterrichts Abend einer Leiterschaftsschule.



Ein einfaches Gebäude nach außen und bestimmt nur ein Beispiel aus vielen ....Aber was ich dort für "nach Gottes Gegenwart und Reden hungrige Menschen" erlebt habe, sucht hier in Europa seines Gleichen!!!

Und die Gegenwart Gottes war wirklich so präsent, dass es eine riesige Freude war z.B. in den fast Party ähnlichen Lobpreis in spanischer Sprache mit einzustimmen ! Oder auch zu sehen, wie aktiv die Menschen während des Vortrags von vorne dabei waren, indem sie unter anderem sogar mit den Händen aus der Luft "Worte von Gott", die vorgelesen oder ausgesprochen wurden, aufnahmen! Ja sie griffen förmlich nach dieser promesa, wie ein Wort aus der Bibel auf spanisch heißt.

Als Deutscher kann man nun denken, dass die Bibel ja allgemeine Worte sagt, sozusagen für jeden und nicht persönlich.
Weit gefehlt! Ein Wort aus der Bibel ist für die Kultur der Südamerikaner immer etwas wirklich Persönliches...und zwar jedes Wort der Bibel. Daher greift man auch danach, weil man es für sich annehmen und haben möchte. Eben eine promesa, eine Verheißung, wie es wörtlich übersetzt heißt.

Dieses Feuer, das ich dort erlebte, hat meine Sehnsucht nach genau diesem hier in Deutschland, ja in ganz Europa weiter angefacht !!!
Und ich bin so dankbar, dass Gott das für mich auf dieser Reise vorbereitet hatte !

Seid auch ihr Leser gesegnet mit dem Feuer Gottes, das euch brennen lässt für IHN, den König und unseren Bräutigam Jesus Christus !!!


Mit einem Bild von der Herrlichkeit Gottes' Schöpfung, die einen Hauch von Seiner Majestät erahnen lässt, will ich diesen Reisebericht nun beenden...