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Dienstag, 30. Januar 2018

Europa... ist das von Gott?

Ortwin Schweitzer schreibt:

Liebe Gebetsfreunde in Europa -

"Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seine Sohn." (Gal.4,4).
Gott kann warten "bis zu der Zeit, die der Vater bestimmt hat" (V.2). Was war das für eine Zeit?
Es war die Regierungszeit von Kaiser Augustus (Lk.2,1). In der Geschichte bekannt als "Goldenes Zeitalter". Das Römische Reich hatte sich ausgedehnt auf Europa und Nordafrika, es waren geordnete politische Verhältnisse, kein Krieg und zugleich mit der "koiné" gab es eine allgemein verständliche Sprache im ganzen Imperium.
Alles dies Faktoren, dass das Evangelium nun durch Paulus so schnell verbreitet werden konnte. Das römische Großreich war Gottes Werkzeug um die Botschaft von Jesus jetzt in die ganze Welt zu tragen. Anbetung dem Gott der Geschichte!






"Imperien sind nicht von Gott!"
Dieser Ansicht sind heute viele Christen. Die Bibel, heißt es, spreche nur von Nationen, nie von Großreichen. Daher seien Staatsformen wie die EU nicht von Gott gewollt. Sehen wir uns das einmal genauer an.

Die Nationalstaaten
Es gibt 4 Kernstellen, wo in der Bibel über die Entstehung der Völker gesprochen wird.(1) Die zweite ist 1. Mose 11. Die Menschen haben nach der Flut noch eine Sprache. Sie erfinden neues Baumaterial und wollen nun eine Stadt und einen Turm bauen, eine Gemeinschaftsleistung, um zusammenzubleiben. Das wird nicht kritisiert. Wohl aber der Zusatz: „…einen Turm, dessen Spitze bis an den Himmel reicht.“ Das war die Hybris, der Gott entgegentrat. Er zersplitterte ihre Sprache in Sprachen „und sie wurden zerstreut in alle Länder“ (V 9). Die Sprachen als tiefstes Identitätsmerkmal von Nationen erscheinen in diesem Bericht als Strafe Gottes. Und wenn man die beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts anschaut, die beide aus dem Nationalismus entstanden, dann spürt man noch etwas von dem Fluch der Gottes-Verwirrung.

Die Großreiche 
Gemeinsam eine „Stadt mit Turm“ zu bauen wie die EU, das ist eine Gemeinschaftsleistung und fügt zusammen. Das Problem ist darum nicht die Staatsform, sondern die Hybris, den Gottesbezug aus der Verfassung bewusst wegzulassen, Gott abzuschaffen wie in Babel. Gott nennt den Kyros, (Jes 45): „Meinen Gesalbten (=Messias/Christus), den ich bei der Hand ergriff, dass ich Völker vor ihm unterwerfe“, d.h. ihm eine Großreich schaffe. Aber das ist nicht der Punkt, sondern dass er Gott gehorchte – und Israel in sein Land ziehen lässt. (1) Weitere Stellen 1. Mose 10,32; 11,1-9; 5. Mose 32,8; Apg 17,26 Nebukadnezar, wird nicht gerügt, weil er in Babel so mächtig ist (Dan 4,19), sondern weil er sich überhebt (V.26f). Derselbe Befund im NT. Weder bei Jesus, noch bei Paulus wird das damals herrschende Imperium Romanum auch nur in Andeutung in Frage gestellt. Jesus, als er von den national-religiösen Hardlinern aufs Glatteis geführt wird mit der Frage, ob man dem Kaiser Steuern zahlen solle, antwortet souverän (Mt 22,21): „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist…“ – keine Infragestellung des Imperiums der Römer durch Jesus. Paulus wusste doch um die Korruptheit aller Obrigkeit im Römischen Reich, aber er formuliert Rm 13,1: „Jedermann sei untertan der Obrigkeit…denn sie ist von Gott.“ Die Aufgabe der Christen formuliert er 1. Tim 2,1f, dass sie für diese (römischen!) Könige und alle Obrigkeit beten sollen. Damit dokumentieren sie, dass sie Bürger im Imperium Romanum sind, aber zugleich, dass sie Bürger des Reiches Gottes sind, für dessen König Jesus sie in den Tod gingen. Die Staatsform ist der Bibel offensichtlich egal – Gott hat sie alle in der Hand, die Völker und die Reiche. Wichtig ist nur, dass Gott an 1. Stelle steht und die Herrschenden sich nicht überheben.

Lasst uns beten: 
Dank, dass das Reich Gottes alle Staatsformen durchdringt seit 2000 Jahren.
Bitte um das rechte Gleichgewicht zwischen EU und den Nationalstaaten.
Dank für die demokratische Staatsform heute auf nationaler und europäischer Ebene.
Bitte um gottesfürchtige Politiker auf allen Ebenen mit demütigem Sinn.

Quelle: http://canopyofprayer.eu/sites/default/files/canopy_letters/canopy_36_deutsch.pdf


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